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Wintertraining läuft auf Hochtouren

Jan 22, 2013   //   by chris   //   Blog  //  No Comments

Hallo liebe Leute!

Schon mitten in den Vorbereitungen für die neue Saison 2013, möchte ich es nicht versäumen mich ganz herzlich bei meinen Sponsoren zu bedanken. Ich bin stolz darauf die Chance bekommen zu haben mit euch zusammen zu arbeiten. Vielen herzlichen Dank für die großartige Unterstützung in der vergangen Saison, die es mir erst ermöglicht den Triathlonsport in dieser Form zu betreiben. Ich freue mich unwahrscheinlich auf die kommende Saison und weitere erfolgreiche Zusammenarbeit.

Ich hoffe sehr ihr seid alle gut ins neue Jahr gestartet. Von mir kann ich behaupten, dass bisher alles planmässig läuft. Seit Dezember läuft das Training wieder reibungslos auf Hochtouren. Grade bin ich aus einer Trainingswoche am Olympiastützpunkt in Saarbrücken zusammen mit Andy und Micha Raelert zurück. Von den eisigen Temperaturen ließen wir uns nicht abhalten unser Trainingsprogramm durchzuziehen. Mehrere Mountainbikeeinheiten sowie lange kraftfordernde Laufeinheiten durch die hügeligen verschneiten Wälder rundum Saarbrücken zogen wir dick eingepackt durch. Die 50 Meter-Schwimmhalle und das Athletik-Zentrum des OSP bietet auch hier optimale Trainingsbedingungen, die wir täglich nutzten. Die Kälte zehrte aber extrem an den Kräften, weshalb neben Training fast nur noch die Nahrungsaufnahme und Schlafen zur Debatte standen.
In den nächsten zwei Wochen ist dann erstmal wieder Heimtraining angesagt, bevor es dann im Februar ab in den Süden geht. Mit dem Team Erdinger-Alkoholfrei sind wir vom 9.2. bis 23.2. auf Fuerteventura im Trainingslager. Die ersten Rennen habe ich für Anfang Mai in den USA geplant. Am 4. Mai will ich beim 70.3 Utah und am 18. Mai beim Ironman Texas an den Start gehen. Dafür will ich auch ab April in den USA zur Vorbereitung sein.

Rennplanung 2013 im Überblick:

4. Mai Ironman 70.3 Utah

18. Mai Ironman Texas

2. Juni Ironman 70.3 Rapperswil (unter Vorbehalt)

30. Juni Ironman Klagenfurt

28. Juli Ironman Lake Placid (unter Vorbehalt)

1.9. Ironman 70.3 Zell am See

12.10. Ironman Hawaii

Das ist auf den ersten Blick ein relativ dichtes Programm, aber evtl. fällt das ein oder andere Rennen weg, je nach dem wie sich der Punktestand zum Konaproranking entwickelt.

Aloha Hawaii – Quali in letzter Sekunde

Sep 7, 2012   //   by chris   //   Blog  //  No Comments

Der August war turbulent und höchst spannend für mich. Mit zwei Ironman-Rennen in Folge konnte ich mir im letzten Moment die Hawaiiqualifikation sichern. Doch erstmal der Reihe nach:

Nach meinem Sturzrennen in Zürich musste ich mir Gedanken machen ob es sich noch lohnt für die Hawaiiquali zu kämpfen oder es doch schon sinnvoller wäre für das nächste Jahr Punkte zu holen. Dass mir ein dummer Stürz einen Strich durch die Rechnung macht wollte ich nicht dulden und entschied mich für die Quali 2012 zu kämpfen so lange es eine Chance gab, war sie auch noch so gering. Dazu musste ich allerdings meine Pläne ändern und statt dem schon länger geplanten Ironman in Schweden einen Doppelpack in Amerika vorziehen. In meinen Augen bestand die einzige Chance darin den Ironman New York City am 11. August mit 4000 Punkten gefolgt vom Ironman Kanada am 26. August mit 1000 Punkten für Kona zu bestreiten. Die ersten 40 Profis waren bis 31. Juli schon sicher qualifiziert. Bis 31. August hatte der Rest dann noch Zeit Punkte zu sammeln von denen die 10 schnellsten dann noch die Kona-Qulifikation bekommen sollten.
Ich lag zu dem Zeitpunkt auf Platz 114 und musste es schaffen irgendwie in die Nähe des 50. Platzes schaffen. Mir war auch klar, dass noch viele andere im August noch Rennen bestreiten werden. Also mussten zwei gute Resultate sowohl in NYC als auch in Kanada her.

Ironman NYC
Mit einem schnellen Schwimmen im Hudson River fand der Ironman in der Stadt die niemals schläft einen erfreulichen Auftakt. Der Geschmack des Wassers allerdings schmälerte die Freude über die Strömung etwas. Mit etwas über 43 Minuten war ich aber doch sehr überrascht wie schnell auch ich in der Lage war die 3,8 km schwimmend zurück zu legen. Der Rückstand zur Spitze betrug nur knappe 4 Minuten, was mir eine gute Ausgangsposition für das Radfahren schaffte.
Hier konnte ich gleich von Anfang an zusammen mit Joszef Major aus Ungarn Boden gut machen, und wir sammelten einen nach dem andern auf. Leider wurde dadurch die Kette hinter uns immer länger. Major und ich als die Stärksten an diesem Tag in dieser Gruppe hielten das Tempo hoch. Auf den letzten Kilometern konnte ich sogar noch einen kleinen Vorsprung auf die Gruppe rausfahren was mich als vierter auf die Laufstrecke wechseln ließ. Ich hätte mich dann aber wohl doch mehr zurückhalten sollen und klug wie die restlichen Fahrgäste dieses Zuges hinten einreihen und Kräfte schonen.
Die schwüle New Yorker Hitze war grade auf dem Höhepunkt als ich mich den ersten steilen Anstieg gleich nach dem Wechsel hinauf quälte. 4-5 Plätze hab ich da gleich abgegeben. Mir fiel es unheimlich schwer mich herunter zu kühlen und einen Lauf-Rythmus zu finden, da auch das Auf und Ab nicht endete. Ich pendelte mich auf Platz 10-12 ein, sah dass alle am “sterben” waren, doch ich bin am ende einen Tick mehr “gestorben”. Zum Schluss lief ich dann knapp hinter 8,9 und 10 als 11. ins Ziel.
Mit einer besseren Renneinteilung wäre zwar mehr drin gewesen, doch egal, ich machte 1400 Punkte und schob mich im Ranking für Hawaii kräftig nach vorne und weilte vor dem Ironman Kanada dann auf Platz 69.

Ironman Kanada zwei Wochen später
Dass dieses Unterfangen einfach wird, hab ich nie erwartet, es war allerdings die einzige Möglichkeit nach Hawaii zu gehen. Auch hab ich kein Wunderrennen erwartet, doch ich hab mich gut genug gefühlt, dass ich ein solides Rennen in die Top 3 bringen könnte. Das war auch das mindestens nötige um die restlichen Punkte zu holen. In Penticton angekommen fühlte sich alles erstmal an wie Urlaub. Das Wetter, die Umgebung, die Luft, es war einfach herrlich. Ich hatte zwei Wochen zur Regeneration, die ich auch perfekt nutzte. Deshalb fühlte ich mich auch am Renntag locker und guter Dinge.
Das Schwimmen beendete ich solide in den Top 10 und hatte danach große Lust auf dem Rad anzugreifen. Auf der ersten Hälfte schmolz der Rückstand zur Spitze auch bis auf 2 Minuten. Doch näher kam ich auf der anspruchsvollen Radstrecke die über den legendären Richterpass führt nicht mehr. So hielt ich den Rückstand konstant und wechselte als vierter auf die Laufstrecke. Nachdem der an diesem Tag schnellste Radfahrer Scott Curry beim Marathon ausgestiegen war, fiel mir sogar noch die schnellste Radzeit des Tages zu.
Vorsichtig tastete ich mich beim Marathon entlang des Skaha Lakes zum Wendepunkt bei KM 21. Riskieren durfte ich an diesem Tag nicht viel, das war mir klar, deshalb hieß es auch nachdem mich Piggin und Russel überliefen und ich auf den 6. Platz zurückfiel, geduldig zu sein und das Tempo bzw. meinen Trott weiter zu laufen bzw. trotten ;) denn nach Laufen fühlte sich das nach 15 Kilometer schon nicht mehr an. Der Schritt wurde schwerer und kurzer, was ich jetzt mal auf den Ironman zwei Wochen zuvor zurückführen würde. Umso schöner war es als ich mich nach dem Wendepunkt wieder erholte, erstaunlicherweise passierte dies an den giftigen Anstiegen nach der Wende. Danach fühlte sich wieder nach Laufen an und ich kam dem mittlerweile auf 4 liegend dem 3. Platz immer näher. Zum Schluss musst ich zwar noch mal beißen als ich versuchte den 2. noch einzuholen, was dann doch des guten zu viel war und ich mich dadurch etwas ans Limit lief, sicherte aber den 3. Platz ab und war damit überglücklich.
Ich hab mir solch eine Leistung zwar ausgerechnet und erhofft, es war mir allerdings nicht klar ob es auch funktionieren würde.
Der dritte Platz gab noch mal ca. 800 Punkte auf mein Konto, und ich rückte bis auf Platz 53 vor. So nun war ich 11. von den 10 August-Qualifikanten. Also musste noch einer abspringen. Im Vorfeld hatte allerdings Jan Raphael schon angekündigt, er wolle mal auf Hawaii verzichten und dafür in Florida im November starten. Zwischenzeitlich schien es als hätte er sich es noch mal überlegt. Daher musste ich noch en paar Tage zittern. Doch schlussendlich entschied sich Jan dann doch für den Ironman Florida!
Sicher war jetzt etwas Glück dabei, doch hat mich in diesem Qualifikationsjahr auch schon viel Pech eingeholt.

Hier findet ihr noch eine kleine Zusammenfassung vom Ironman Kanada von ShawTV: http://www.youtube.com/watch?v=G0bW_lxPcws

Jetzt bin ich glücklich, dass ich mich jetzt dann voll auf Hawaii konzentrieren kann. Ich bin mehr als motiviert und mir sicher, dass ich in Topform am Start sein werde.

Danke euch allen für die treue Unterstützung. Ich freue mich viele von auch auf Hawaii zu sehen.

Christian

Jetzt geht’s nach New York City

Jul 31, 2012   //   by chris   //   Blog  //  No Comments

Atemberaubender kann die Kulisse für einen Ironmanrennen wohl kaum sein. Kaum zu glauben aber wahr, dass in der wohl berühmtesten Metropole der Welt eine solche Veranstaltung ausgerichtet werden kann. Doch nicht nur der Reiz einen Ironman in so einer beeindruckenden Stadt wie New York City zu bestreiten locken das größte Starterfeld aller Zeiten an sondern auch die Austragung der Ironman-US-Championships sowie die Möglichkeit für Profis noch mal 4000 Punkte für das Kona-Pro-Ranking abzusahnen sorgen für ein hochkarätiges Profifeld.

So fiel es auch mir sehr leicht am Tag nach meinem Sturz beim Ironman Zürich vor gut zwei Wochen trotz tiefer Schürfwunden und Prellungen mich für einen Start in New York City am 11. August zu entscheiden. Kurzerhand hab ich die Flüge und zusammen mit meinem Schweizer Kollegen Mathias Hecht ein Apartment in Manhattan gebucht.

Mich reizt dabei aber nicht so sehr die logistische Meisterleistung, die während des ganzen Aufenthalts wohl erbracht werden muss, sondern eher die hohe Punktzahl die man für die Hawaiiqualifikation noch holen kann sowie die Strecke die mir glaube ich ganz gut liegen könnte.

Mit einem guten Rennen ist das Hawaiiticket noch drin, was ich mir durchaus zutraue, da die Regeneration nach Zürich schnell voran ging. Ich glaube auch nicht, dass ich mich nach dem Sturz voll ausbelasten konnte, weshalb ich mich jetzt auch in mindestens genauso guter Form wie vorher fühle. Zudem haben wir wahrscheinlich noch Temperaturen jenseits der 30 Grad und hohe Luftfeuchtigkeit zu erwarten, was mir durchaus sehr entgegenkommen würde.

Geschwommen wird auf Höhe der George Washington Bridge im Hudson River 3,8 Kilometer flussabwärts, was allerdings nicht heißen muss, dass es schnell und easy wird. Je nach dem was die Gezeiten sagen werden, kann es sogar gegen den Strom gehen. Das 180 Kilometer lange Radfahren wird auf einer Interstate (Autobahn) auf der New Jersey Seite in Richtung Norden auf einem Wendepunktkurs mit der New Yorker Skyline im Hintergrund stattfinden. Wir werden zum größten Teil gradeausfahren und ca. 1300 Höhenmeter überwältigen müssen, bevor es dann auf den Marathonlauf entlang des Hudson Rivers in Richtung Süden von Manhattan zur Finishline auf Höhe des Central Parks geht.

Mit Sicherheit wird das ein verdammt spannendes Rennen. Niemand kann sich sicher sein, keiner konnte die Strecken bisher testen, man weiß nicht wie gut die Organisation klappt, es wird für alle Neuland sein. Ich freue mich jedenfalls sehr auf das Rennen, was mit Sicherheit schon mal ein großes Erlebnis werden wird und lass mich einfach mal überraschen was dort passiert. Ich muss einfach locker und mit etwas Geduld ins Rennen gehen, dann habe ich gute Chancen nach vorne zu kommen, davon bin ich überzeugt. Wie weit, vermag ich allerdings nicht abzuschätzen.

Schaut mal rein bei www.ironmanuschampionship.com

Viel Spaß wünsche ich euch,

Euer Christian

Radsturz und extreme Wetterbedingungen beim Ironman Switzerland

Jul 17, 2012   //   by chris   //   Blog  //  No Comments

Das war wohl das härteste Rennen meiner bisherigen Laufbahn letzten Sonntag in Zürich sowohl physisch als auch mental. Verrücktspielendes Wetter und ein Sturz auf dem Rad machten mir das Leben schwer und einen Strich durch die Rechnung ein Podestplatz zu ergattern. Trotzdem habe ich meinen “Iron Mann” gestanden und in 9:04 auf dem 12. Platz gefinisht.

Nach frühmorgendlichen Regenfällen sah es am Start schon nach Wetterbesserung aus und ich freute mich auf ein gutes Rennen. Nur der heftige Wind der über den Zürichsee pfiff, machte zunächst das Schwimmen aber vor allem die Orientierung auf dem mit nur zwei erkennbaren Bojen abgesteckten Schwimmkurs äußerst kompliziert. Wenn man dann noch wie ich die falsche Boje ansteuert, mir ist immer noch nicht klar wozu diese eigentlich diente, kommen schnell ein paar Minuten mehr in den aufgewühlten Wassern des Zürichsees zustande. 59 Minuten und Platz 26 war dann die Schwimmbilanz nach 3800 oder vielleicht ein paar hundert Metern mehr.

Trotz Allem fand ich einen guten Start auf dem Rad. Ich wusste, dass mit meiner Form noch einiges nach vorne gehen würde und machte auf den ersten 30 km schon einige Plätze gut. Mit ca. 300 getretenen Watt im Schnitt, gemessen mit meinem Quarq System von SRAM, lag ich mehr als im Plan. Die Straßen war noch teilweise feucht, mal mehr mal weniger, deshalb lies ich in Kurven immer Vorsicht walten um keinerlei Risiko einzugehen. Vor einer 90 Grad Linksabbiegung fuhr ich also wiederum mit höchster Konzentration den Lenker sicher im Griff und mit mehr Vorsicht denn je an. Dann ging alles ganz schnell. Noch bevor ich überhaupt eine Lenkbewegung machen konnte, fand ich mich urplötzlich in der Horizontalen wieder, auf Schulter und Hüfte über den Asphalt schleifend. Mir war erst gar nicht klar was passiert, und es war mir unerklärlich wie ich in dieser Situation zu Fall kommen konnte. Unmittelbar vor der Abbiegung bin ich wohl auf einem nassen Zebrastreifen weggerutscht und hatte keine Chance mehr etwas zu korrigieren. Der Schlag auf Schulter und Hüfte war auch dermaßen dumpf, dass ich schon größere Schäden befürchtete. Als ich dann blutende Wunden und die Schmerzen war nahm, dachte ich das Rennen sei somit gelaufen. Ich wollte meinen Körper gar nicht noch weiter abchecken, da ich Angst hatte noch schlimmere Verletzungen zu finden.

Nachdem ich den ersten Schock, dann etwas verdaut hatte, checkte ich mal das Bike. Bis auf ein paar Kratzer und einer verklemmten Kette war es zum Glück unversehrt. Dann versuchte ich mal so langsam noch mit zitternden Fingern die Kette wieder in Ordnung zu bringen, was glaub ich fast  zehn Anläufe benötigte. Irgendwann dachte ich mir, zum Aufhören ist es doch noch zu früh, und ich bin nicht hergekommen um mir von einer feuchten Straße den Tag versauen zu lassen und kletterte somit gemächlich jedoch recht lustlos und fluchend zurück auf’s Rad. Ich wollte es irgendwie doch noch mal versuchen, auch wenn das Rennen eigentlich schon gelaufen war.

Zunehmend schlechter werdendes Wetter machte die Situation nicht gerade besser und ließ meine Flüche nur noch schlimmer werden. Von einem Wolkenbruch ging es in den Nächsten, dazwischen Sonne Sturm und Hagel. Diesen Wechsel gab es fast alle 10 Minuten den ganzen Tag lang. Abfahrten fuhr ich fast nur noch im Schritttempo, ich wollte auf keinen Fall ein zweites mal den Asphalt küssen. Auch der Druck auf dem Pedal war weg, ich bekam kaum noch 240 Watt zusammen, was die Motivation auch nicht gerade steigerte. So lies ich nach dem Sturz noch viel mehr Zeit liegen als ich ohnehin schon verloren hatte. Auch wenn ich bei dem Rennen ganz vorne mitmischen wollte, sagte ich mir aber immer wieder: “Jetzt musst du trotzdem das Beste draus machen und das Ding beenden, auch wenn’s aussichtslos erscheint.” Irgendwie quälte ich mich dann über die verbleibenden 150 km mit schmerzendem Unterarm und Schulter, schaffte die 180 km dann aber tatsächlich noch in 5 Stunden.

Tja und dann stand da ja noch ein Marathonlauf an, auf den ich mich unter anderen Umständen besonders gefreut hätte, da ich im Laufen dieses Jahr wirklich in solch bestechender Form bin. Ich versuchte dann mal locker loszulaufen und einen Rhythmus zu finden, in dem sich die Schmerzen in Grenzen hielten. Der 10 Platz war meilenweit entfernt, ca. 15 Minuten vor mir, also war ich ohne Chance auf eine achtbare Platzierung. Ständig dachte ich an Aufgabe und war am Abwiegen, ob das hier noch Sinn macht oder nicht. Doch schlussendlich kam ich zu der Erkenntnis, dass mir dieses Rennen nur was bringt wenn ich es beende. Vor allem mental wird es mich noch stärker machen, wenn ich aus einer aussichtslosen Situation wie dieser trotzdem versuche das Bestmögliche herauszuholen.

Ganz besonders geholfen haben mir dabei meine Freundin Petra, die mich immer wieder bestärkt hat weiter zu machen und mich optimal auf der Strecke verpflegt hat, mein Bruder Gerhard und meine Freunde Roland und Markus, die mich ebenso ständig motiviert haben nicht locker zu lassen, genau sowie viele andere bekannte und auch unbekannte Gesichter am Streckenrand, die mich immer wieder angefeuert haben. Vielen lieben Dank euch allen. Ohne euch hätte das wohl nicht mehr geklappt.

So lief ich also doch noch relativ konstant einen 3:01 Stunden Marathon und konnte zum Schluss sogar noch mal zulegen als mir Petra immer kleiner werdende Rückstände durchgab und ich den Top 10 doch noch auf die Pelle rücken konnte. Ganz hat es dann nicht mehr gereicht, aber mit einem 12. Platz hätte ich nach diesen Geschehnissen auf dem Rad nie und nimmer gerechnet. Deswegen bin ich sehr glücklich und auch ein wenig stolz das Rennen noch so anständig in 9:04 Stunden beendet zu haben. Am Ende waren das auch nur knapp über 20 Minuten Rückstand auf den 3. Platz. Ich will jetzt nicht’s schönreden, aber ich glaube das wäre ohne das Küssen des Asphalts nicht ganz unmöglich gewesen.

Mein Respekt gilt allen, die am Sonntag bei diesen verrückten Wetterbedingungen nicht aufgegeben sondern durchgezogen haben, und ganz besonders Ronnie Schildknecht, der ein absolutes Weltklasserennen abgeliefert hat und mit 15 Minuten Vorsprung gewonnen hat. Da kann man nur herzlich gratulieren! ebenso wie dem Zweiten Jan Van Berkel bei seiner Ironmanpremiere nach verpasster Olympiaqualifikation und dem Drittplatzierten Mathias Hecht.

Für mich ist die Saison deswegen noch lange nicht vorbei. Im Gegenteil, jetzt geht es richtig los, meine Form ist besser denn je und ich werde damit noch einige Rennen bestreiten. Auch Hawaii habe ich noch nicht abgehakt. Ich werde euch bald darüber informieren, wo ich als nächstes starten werde.

Take care,
Euer Chris

2. Platz beim Tristar 111 Germany

Jun 11, 2012   //   by Chris   //   Blog  //  1 Comment

Mit guter Schwimm- und noch besserer Laufleistung konnte ich mich gestern beim Tristar 111 mit einem 2. Platz wie schon 2010 in Worms zurückmelden. Mit einer halben Minute Rückstand nach 1000 Metern Schwimmen im Rhein auf Fabian Conrad stieg ich als 2. auf das Rad. Auf den 100 km durch das hügelige Umland konnte ich leider keinen Boden auf Fabian gut machen sondern verlor nochmal 3-4 Minuten. Nach dem Ironman Texas hab ich schon bald wieder mit hartem Training begonnen und mich in den letzten zwei Wochen nicht geschont. Auch auf dieses Rennen nahm ich wenig Rücksicht und konnte deshalb mein volles Kraftpotential auf der seit 2010 schwieriger gewordenen Radstrecke nicht ausschöpfen. Aber damit muss man leben, wenn das Hauptziel ein Ironman, später im Jahr sein soll bei dem man in seiner absoluten Topform antreten möchte.

Zumindest konnte ich auf den abschließenden 10 km Laufen noch knapp 2 Minuten wieder gut machen, womit ich Fabian, der an diesem Tag auf dem Rad einfach zu stark für mich war, nicht mehr gefährden konnte. Trotzdem bin ich hochzufrieden, da ich mich im Schwimmen deutlich steigern konnte und meine Laufform immer besser wird, wobei da noch jede Menge Luft nach oben ist. Die Radform stimmt auch, und wenn ich ausgeruht bin wird sie sicher einiges besser sein als sie jetzt zu sein scheint.

Nächste Woche steht der Stadttriathlon in Erding über die Kurzdistanz an.

Fotos und Ergebnisse findet ihr auf folgender Seite unter “Extras”:

http://www.star-events.cc/site/de/trstgenews

Arbeitsleistung mit dem 8. Platz belohnt

May 21, 2012   //   by Chris   //   Blog  //  No Comments

Das war ein hartes Stück Arbeit gestern beim Ironman Texas in The Woodlands. Bei extremen äußeren Bedingungen erarbeitete ich mir mit dem 8. Platz in 8:39 Stunden einen guten Saisonstart und die ersten knapp 1000 Punkte für die Hawaiiquali.

Die Schwimmleistung mit 59 min (ohne Neo) war nicht sehr zufriedenstellend, obwohl ich im Becken schon eine sehr gut Form hatte. Aber Schwimmbad und Freiwasser sind halt wirklich 2 Paar Stiefel.

Auf dem Rad hatte ich keine gravierenden Probleme und bin mit 4:33 h auf der kupierten Strecke ganz zu frieden, auch wenn hätte mehr drin sein können, da ich an Justin Daerr (2. Platz) und Joszef Major (4. Platz) schon dran war. Dem heftigem Gegenwind auf der kompletten 2. Radhälfte hatte ich jedoch noch nicht so viel entgegenzusetzen und habe beide aus den Augen verloren. Immer schlechter werdende Straßen und noch stärker werdender Wind zum Schluss hin, nahmen mir dann jegliche Lust am Radfahren, wie ich es selten erlebt habe. Für solche Bedingungen fehlt mir noch das harte intensive Training, was bisher bewusst hinten angestellt wurde, um erstmal wieder stabil zu werden.

Jetzt befand ich mich aber in guter Ausgangsposition für den Marathon und die Top 10 waren in Schlagdistanz. Ich wusste aber, dass ich mit viel Fingerspitzengefühl herangehen musste, denn die Hitze war schon unerbittlich und es würde noch heißer werden. Ich habe dieses Jahr noch nicht unter richtig warmen Bedingungen trainiert und bin daher schon etwas zurückhaltend gestartet, was am ende genau das Richtige war. Denn in der zweiten Runde war ich dann schon Nahe am Hitzekollaps und reduzierte nach Halbmarathon nochmals, bzw. es war gar nicht möglich das Tempo zu halten. Hätte ich es versucht wäre ich hinter der nächsten Kurve schon explodiert und dann – finito, aus, ende, vorbei, nicht mal das all so beliebte „walking“ wäre mehr gegangen.

Mit einem 3:01er Marathon bin ich sehr glücklich, im Wissen, dass noch viel Luft nach oben ist. Das wichtigste überhaupt ist, dass ich meine Wadenverletzung vom letzten Jahr, die mich auch dieses Jahr vor kurzem nochmals heimsuchte, weit hinter mir lassen konnte und mit diesem Rennen sowohl physisch als auch psychisch eliminiert wurde.

Jetzt kann ich erst so richtig loslegen und diese Grundlagenform bis zum nächsten Ironman im Juli in eine Topform umpolen. Ich bin schon sehr heiß drauf und bin mir sicher, dass das eine geile Saison werden wird. Mein Potential hab ich hier noch lange nicht ausgeschöpft.

Danke für all eure Glückwünsche und Posts.

Chris


Saisonstart 2012 in Texas

May 16, 2012   //   by Chris   //   Blog  //  No Comments

Am kommenden Samstag beginnt für mich endlich die neue Triathlonsaison beim Memorial Hermann Ironman in Texas. Ich freue mich sehr darauf, da ich endlich wieder behaupten kann, dass ich nach einer guten Vorbereitungsphase fit antreten werde. Dennoch muss ich erstmal wieder kleine Brötchen backen und will mich nicht nach einer verletzungsreichen und dadurch verkorksten Saison 2011 mit gewagten Prognosen zu weit aus dem Fenster lehnen. Dieses Rennen soll eine Standortbestimmung sein und mir Stabilität und Sicherheit zurückgeben. D.h. ich werde keine Kamikaze-Aktion daraus machen um auf Biegen und Brechen gewinnen. Viel eher muss ich ruhig ins Rennen gehen, nichts überstürzen und mich auf meine Stärken konzentrieren, die eigentlich in der zweiten Rennhälfte liegen. Auch wenn meine Form gut ist, kann ich sie noch nicht so recht einordnen

Dass das Schwimmen wohl ohne Neoprenanzug stattfindet, wird mir entgegen kommen, da ich dann weniger überhitze und mehr an meine Grenze gehen kann. Auch die vorausgesagte Hitze im Laufe des Tages sollte mir liegen. Im Gegensatz zum Schwimmen vertrage ich hohe Temperaturen beim Radfahren und Marathonlauf sehr gut. Die Frage ist nur in wie weit ich mich schon an die Temperaturen gewöhnt hab, denn zu Hause und in den vergangenen Trainingslagern zeigte das Thermometer eher selten über 25 Grad. Hier werden es mit Sicherheit über 30 Grad werden.

Jetzt werd ich noch die letzte lockere Radeinheit hinter mich bringen, morgen noch zur Massage gehen und dann bis Samstag die Beine hochlegen und Kräfte sammeln. Mit der nötigen Lockerheit und Konzentration bin ich mir sicher, dass einiges Möglich sein wird. Was genau, da lass ich mich überraschen.

Das Rennen könnt ihr übrigens auf Ironman.com ab 13.45 Uhr live mitverfolgen. Ich hoffe ihr habt Spaß dabei!

Sportliche Grüße aus “The Woodlands”

Christian

 

Voll im Plan in den letzten Wochen des Winters

Mar 7, 2012   //   by Chris   //   Blog  //  No Comments

Nach meinem ersten Radtrainingslager im Süden Ende Ende Januar Anfang Februar, habe ich mich schnell wieder auf Winter umgestellt und in den letzten vier Wochen mein Grundlagentraining wie geplant durchziehen können.
Der Schwerpunkt der letzten drei bis vier Wochen lag hauptsächlich beim Laufen und einigen gezielten Krafteinheiten im Fitnesscenter. Pro Woche standen hauptsächlich noch einmal lange Läufe im Grundlagentempo an. Es gab kaum Einen der weniger als 2 Stunden dauerte. Seit auch dann auch noch die Temperaturen wieder erträglich wurden konnte ich die Dauerläufe noch mit anschließenden Touren auf dem Rennrad zwischen 2 bis 3 Stunden kombinieren, was mir jetzt eine sehr gute Basis für die kommenden Trainingslager und intensiveren Einheiten beschert hat.
Leider hat es mich am letzten Wochenende, gerade bei dem schönen Wetter mit einer Erkältung erwischt, die ich jetzt noch aussitzen muss. In dieser Woche wäre aber sowieso nur leichtes Training auf dem Plan gestanden.
In zwei Wochen geht’s dann ins nächste Trainingslager nach Mallorca, dann endlich mit dem neuen Scott Plasma Premium, das in den nächsten Tagen eintreffen sollte :)

Wünsche allen einen guten Start in den Frühling!

Liebe Grüße, euer Christian

 

Short English summary:

In the last weeks of the Winter here in Europe I could train as I planed. The focus was on Running and some special weightlifting workouts. Mainly the long runs lasted between 2 and 3 hours and when the weather got warmer I could connect those with some rides on my road bike for another 2 or 3 hours. That gave me a great basic shape that I’ll need for the coming training camps and more intensive training sessions.
Sadly last weekend I caught a cold that means an easy week. Recovery was an my plan anyway after the last 3 weeks of training.

I wish everybody a good start into spring.

Cheers
Christian

Nach erstem Trainingslager im Süden wieder zurück im “Eis”

Feb 12, 2012   //   by Chris   //   Blog  //  No Comments

Ein zehntägiges Team Erdinger Alkoholfrei Trainingslager Ende Januar auf Fuerteventura war für mich sehr erfolgreich. Nach einem amüsanten Team Fotoshooting, in welchem sehr schöne Fotos entstanden, lag mein Trainingsschwerpunkt vor allem auf dem Rad. Anfangs hatte ich noch etwas Mühe das Tempo mit den Jungs, die schon ein paar Tage früher auf die Insel einflogen mitzugehen. Nach einigen hundert Kilometern Einrollen fand ich allerdings meinen Rhythmus und konnte jeden Tag voll nützen. Vor allem Lothar Leder war ein getreuer Begleiter besonders auf den nicht seltenen 200 Kilometer langen Radeinheiten mit bis zu 2700 Hm. Er sorgte auch immer dafür, dass in der zweiten Hälfte, als es dann hiess 100 km nach Hause gegen den heftigen Wind zu drücken, das Tempo nicht einschlief und wir einen ordentlichen Schnitt zusammen brachten. Es war sogar die ein oder andere Kaffeepause drin… aber auch nötig. Danke Lothar!

Hin und wieder gesellten sich auch Athleten wie Michi Göhner, Jan Raphael, Horst Reichel, Nicklas Bock und der “RAAM Michi” (fährt im Juni das Race Across America) dazu, was dann auch meist einen Intensitätssprung mit sich brachte ;)
Alles in allem war es in angenehmes und sehr effektives Lager im Norden der Insel, weil auch fast jeder Kilometer im Kraftausdauer-Bereich gefahren wurde.

Vor einer Woche bin ich dann wieder zu Hause angekommen und wurde erstmal schockgefrostet. Gut, es stand eh eine Entlastungswoche an, aber die Umstellung auf den Temperatursturz von 40° war nicht sehr angenehm. Diese Woche hab ich mich wieder ins Schwimmtraining in St. Gallen eingewöhnt und versucht meine Beine auf dem Laufband im update Fitness mehr oder weniger locker zu laufen.

Am Freitag hatte ich dann noch die Ehre einen Vortrag beim Ski-Tag der Rehaklinik Überruh in Isny über die LOGI-Ernährungs-Methode im Hochleistungssport zu halten, was eine sehr willkommene Abwechslung war. Was mich sehr gefreut hat war, dass das Publikum, das vorwiegend aus Ärzten und Trophologen bestand, überaus interessiert an meinen Erfahrungen mit LOGI in dieser extremen Version war. Es hat mir sehr viel Spass gemacht zur ganzen Theorie die erfolgreiche Anwendung im Profisport vorzustellen.

In den nächsten Wochen steht dann wieder das Schwimmtraining und bei diesen Bedingungen wohl auch das Langlauftraining im Vordergrund, bis es dann Mitte März mit dem Rad im Gepäck wieder Richtung Süden geht.

Viele Grüße….und nicht festfrieren! ;)

Euer Christian

Saison 2011 ade

Dec 22, 2011   //   by Chris   //   Blog  //  1 Comment

Abgehakt und keiner Träne nachweinend sag ich der Triathlon Saison 2011 ade. Ich hätte mir gerne einen anderen Saisonverlauf nach der für mich großartigen Saison 2010 die mit dem 2. Platz beim Ironman Canada und schließlich mit Platz 16 beim Ironman Hawaii seine Krönung fand. Mein Plan war mindestens anzuknüpfen, wenn nicht sogar noch einen drauf zu setzen, an die Vorjahresleistung. Doch ich musste erbittert feststellen, dass es auch mal anders herum laufen kann als stetig bergauf.
Angefangen hat alles wohl mit einer leichten Fehlplanung gleich am Anfang des Jahres. Statt wie gewohnt bis Mai eine starke Grundlagenbasis als stabiles Fundament für die ganze Saison aufzubauen, plante ich zu früh zwei Ironman 70.3 (halbe Ironman Distanz) ein. Mit noch wackliger Grundlage vor allem beim Radfahren, waren Diese erstens nicht sehr erfolgreich und zweitens Schwächten sie mein gesamtes System. Die Regeneration erfolgte zu langsam und der nächste Ironman über die volle Distanz am 7. Mai in Utah stand aber schon vor der Tür. Dieser war dann mit dem 8. Platz und einem ansehnlichen Marathon leider das einzige positive was ich dieser Saison abgewinnen konnte.
Denn als die Saison in der Heimat anfangen sollte bekam ich die Rechnung für meine Fehlplanung. Die Regeneration lies häufig auf sich warten. Trainingseinheiten steckte ich nur sehr schwer weg und war sehr anfällig auf Infekte. Schon bald darauf wirkte sich das auf meine Muskulatur aus hatte dann Mitte Juni meine erste Wadenverletzung, die mich für ein paar Wochen außer Gefecht setzte. Keine guten Vorzeichen für den Ironman in Zürich, den ich dann auch leider aufgeben musste.
Trotzdem schöpfte ich neuen Mut, da eigentlich keine ernsthafte Verletzung festgestellt wurde und die Wade relativ rasch wieder schmerzfrei war und bereitete mich weiter auf den Ironman Regensburg vor. Gerade als das Training anfing wieder Spaß zu machen und gut zu laufen schien, bekam ich dasselbe Problem plötzlich in der anderen Wade. Die linke Wade war aber nicht so kooperativ und regenerierte sich schnell, sondern hier war die Verletzung hartnäckiger und einfach nicht in den Griff zu bekommen. Ich musste wieder einige Wochen das Lauftraining aussetzen. Kurz vor Regensburg wagte ich einen etwas längeren und härteren Lauf um die Wade auf die Probe zu stellen. Sie hielt. Also wagte ich einen Start auf gut Glück. Am Renntag in Regensburg war ich trotz Dauerregen und Kälte dennoch optimistisch. Doch die Wade hielt im Rennen nur bis Kilometer 21. Bis dahin war ich schnell unterwegs. Danach schleppte ich mich mit drastisch reduzierter Geschwindigkeit, gerade so dass der Schmerz erträglich war noch ins Ziel. Trotzdem feierte mich das Publikum im Ziel fast als hätte ich gewonnen, was mich überaus freute und mich für alles zukünftige wieder aufbaute.
Danach wollte ich eigentlich die Saison beenden und alles schön auskurieren und mich früh auf 2012 zu konzentrieren. Mitte August nahm ich eher aus Jux beim Rheintaltriathlon in Balgach über die Sprintdistanz teil. Hier konnte ich sogar ganz entgegen meiner Erwartungen gewinnen, auch wenn keine großes Profifeld am Start war, so waren es doch einige schnelle Kurzdistanzler aus Österreich und der Schweiz. Von Schmerz war kein Spur. Die Wade schien wieder heil zu sein.
Ich stellte sie in den nächsten Wochen auf die Probe. Und sie hielt allen Belastungen und Distanzen stand. Da auch meine allgemeine Form sehr gut war wollte ich es doch noch mal wissen und mich auf den Ironman in Florida vorbereiten um gleich ein paar Punkte für die Hawaiiquali 2012 zu sammeln. Die Vorbereitung lief super und ich fühlte mich endlich wieder sicher und auf hohem Niveau konkurrenzfähig. Zum Feinschliff ging es dann auch noch 3 Wochen vorher ins Trainingslager nach Orlando zusammen mit Micha Rälert.
Doch kaum angekommen holte mich gleich wieder Pech ein. Gleich am zweiten Tag holte mich ein kleiner mieser Reflektor auf dem Asphalt vom Rad. Bei einem kurzen Sprint bergan im Wiegetritt fuhr ich über das Plastikteil, mein Vorderrad rutschte leicht und gleichzeitig rutschte meine Hand vom Lenker, was mich kinnvoraus vom Rad fallen lies. Dabei zog ich mir einige Schürfwunden und eine fette Platzwunde am Kinn zu, die mit sieben Stichen genäht werden musste. Das lies meine Stimmung schon wieder sinken und ich wäre am liebsten nach Hause geflogen. Doch Micha baute mich schon wieder auf und ich lies mich dann auch nicht so einfach entmutigen. Schwimmen war allerdings wegen der Wunden nicht möglich. Radfahren und Laufen ging, allerdings benötigten die Wunden viel Pflege, was mich am Tag 1-2 Stunden beschäftigte. Trotz Wunden lief vor allem das Lauftraining wie geschmiert. Die Form stieg noch mal Steil an und meine Muskelverletzungen waren schon lange vergessen. Auch das Radtraining lief super und ich war mir sicher eine schnelle Zeit beim Ironman hinzulegen.
Doch es kam dann wieder anders. Bereits im Tapering sollte ich eine Woche vor dem Rennen noch einen lockeren Lauf in zügigem Tempo absolvieren. Ohne große Vorankündigung bekam plötzlich ich wieder das Stechen in der Wade, doch nicht wie zuletzt das so hartnäckige Stechen in der Linken, sondern urplötzlich in der Rechten, die das ganze eigentlich schon seit langem vergessen hat. In dem Moment brach ne kleine Welt für mich zusammen, da ich wieder so gut in Form gekommen bin und alles wie am Schnürchen lief. Ich hätte mich am liebste irgendwo vergraben und konnte die Welt nicht verstehen.
Die ganze Woche versuchte ich mit verschiedensten Therapiemaßnahmen das Problem wieder in den Griff zu bekommen, doch meine Motivation war am Boden, das Rennen im Kopf schon gelaufen. Es hatte eigentlich keinen Sinn gemacht jetzt noch zu starten. Doch ich war bisher immer Optimist und einen Funken Hoffnung hab ich immer irgendwie. Außerdem reiste kurz vor dem Rennen extra meine Freundin aus der Schweiz an um mich zu supporten. Ich konnte dann nicht einfach sagen ich starte nicht!
Am Renntag war es dann trotz dem dass wir in Florida waren eiskalt und super windig. Im Schwimmen machte sich dann aber schon meine Zwangspause bemerkbar und ich verlor den Anschluss. Beim Rad hab ich noch mal gegen den Wind Gas gegeben und alles versucht um nach vorn zu kommen. Ein wenig gelang mir das und am Ende konnte ich wenigsten meine Radbestzeit knacken. Doch beim Marathon hatte ich dann Beine wie Blei. Der Kopf konnte nicht mehr und die Beine auch nicht. Es war wohl des guten etwas zu viel im Vorfeld mit Verletzungen. Bevor die Wade wieder richtig schmerzte bin ich dann leider ausgestiegen, was mir in dem Rennen aber nicht all zu schwer viel.
Diese Saison sollte es irgendwie nicht sein. Selbst als ich in äußerst guter Verfassung war, stoppte mich kurz vor wichtigen Renn immer eine Verletzung. Das ganze entmutigt mich aber nicht. Ich habe daraus viel gelernt, das gelernte wende ich schon an, und somit werde ich nur noch stärker werden.
Ich freue mich sehr auf die nächste Saison. Die Planung ist schon fast abgeschlossen, und in Kürze werdet ihr hier über meinen Saisonplanung 2012 informiert.

Ich wünsche allen Fans, Sponsoren, Leidensgenossen eine erholsame Weihnachtszeit, ein gesundes neues Jahr, eine verletzungsfreie und nach euren Wünschen verlaufende Saison 2012. Lasst’s euch in den kommenden Tagen ruhig mal gut gehen, spannt aus und genießt die Zeit mit euren Lieben. Das Training für 2012 beginnt noch früh genug.

Auf ein Neues in 2012

Euer Chris

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