Ironman Lanzarote – mit schnellem Marathon auf Platz 6

May 27, 2014   //   by chris   //   Blog  //  No Comments

Vor allem Mental musste ich beim Ironman auf Lanzarote vor gut 1 Woche viel Arbeit leisten. Nach solidem Schwimmen in ca. 55 min über die 3,8 km, sollte beim Radfahren nicht viel zusammenlaufen. Statt wie gewohnt nach vorne spülte es mich immer weiter zurück auf der sehr anspruchsvollen Radstrecke rund um die Kanaren-Insel. Von Anfang an konnte ich nicht mein geplantes Renntempo fahren, welches sich eigentlich in der ersten Hälfte noch recht locker anfühlen sollte. Ich fuhr meine Beine ständig in den sauren Bereich, was ganz und gar nicht gut war. Der heftige Gegenwind und so manche Schotterstraße taten ihr übriges dazu bei, dass sich meine Motivation immer weiter in den Keller bewegte. Der Gedanke an eine Aufgabe war ständiger Begleiter, selbst eine Panne hätte ich begrüßt um dem Trauerspiel endlich ein Ende zu bereiten. Der Gedanke an den Marathon und im Wissen, dass ich im Laufen in einer bestechenden Form war, hielten mich dann doch über Wasser. Ich wusste mit einem schnellen Lauf war noch einiges möglich, vor allem wenn es heiß wurde. Auch hoffte ich darauf, dass sich einige vor mir auf dem Bike übernommen haben und dafür beim Laufen dann büßen müssen. So nahm ich den Marathon schätzungsweise auf Rang 40 liegend schnellen Schrittes in Angriff. Aussichtslos dachte ich am Anfang, auch wenn sich der Lauf gut anfühlte ich schon bald Platz um Platz gut machte. Die Pace lag lange unter 4 Minuten pro Kilometer, was mein Ziel für die erste Hälfte des Laufes war, da ich mich an den Platzierungen nicht zu orientieren wagte. Erst nach ca. 2/3 des Marathons wurde mir mitgeteilt, dass ich an den Top 10 dran war, was ich zunächst gar nicht fassen konnte. Dies motivierte mich nochmals und ich konnte noch einige Konkurrenz einsammeln. Den bis dahin Sechsten hatte ich ca. 1,5 km vor dem Ziel im Visier und passierte ihn ca. 500 m vor dem Ziel. Mega erleichtert und happy über einen super Marathon in 2:52 h und das desolate Radfahren damit ausgemerzt zu haben überquerte ich die Ziellinie. Nie im Leben hätte ich noch an so ein Ergebnis gedacht. Es lohnt sich doch immer, die Motivation und Konzentration oben zu halten, auch wenn es zwischenzeitlich mal schlecht läuft. Ich bin sehr glücklich über das Geschaffte und die nächsten Punkte im Kona Pro Ranking für 2014. Ende Juni starte ich voraussichtlich beim Ironman in Nizza.

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