Solides Rennen beim Ironman Austria reicht leider nur zu Platz 13

Jul 5, 2013   //   by chris   //   Blog  //  No Comments

Letzten Sonntag stand der langersehnte Start beim Ironman Austria in Klagenfurt an. Bei besten äußeren Bedingungen nahmen gut 80 Profis und um die 3000 Amateure die 3,8 Kilometer Schwimmen im Wörtersee in Angriff. Beim Schwimmen kam ich gut weg und erreichte nach 50:45 weiteren Minuten den Ausstieg. Damit hab ich meine Bestzeit um ca. 2 Minuten verbessern können und war damit höllisch zu frieden. Das harte und umfangreiche Schwimmtraining in den letzten 8 Monaten fängt sich langsam an auszuzahlen.

Dadurch extra motiviert wollte ich auf dem Rad gleich durchstarten und mich vom 18. Rang weiter nach vorne arbeiten. Bisher gelang mir das meist ohne Probleme. Auf dem ersten viertel der Strecke machte übernahm ich auch die Initiative und schlug eine ordentliche Pace an. Leider war es wie so oft, dass sich hinter mir allmählich eine riesige Gruppe gebildet hat, die einfach mitrollte. Am Berg fehlte mir noch die nötige Kraft um eine entscheidende Attacke zu fahren um 15 Mann loszuwerden. Ja im Gegenteil zum Dank für meine Führungsarbeit attackierten einige am Berg und hängten mich fast ab. Danach musste ich richtig hart arbeiten um den Anschluss wieder zu finden um dann festzustellen, dass außer mir niemand in die Führung gehen wollte. Dieses ganze hin und her war dermaßen unharmonisch, dass ich nie meinen Rhythmus fand, der für bei mir für eine gute Radleistung notwendig ist. Schlussendlich blieb das Kollektiv bis zum Schluss der 180 Kilometer und 1600 Höhenmeter zusammen. Die Zeit von 4:43 Stunden war jetzt nicht unbedingt schlecht, aber ich hätte mir eine deutlich schnellere Zeit um ca. 10 Minuten vorgestellt.

Geschlagen gab ich mich aber noch nicht. Nach einem schnellen Wechsel starte ich ebenso schnell den Marathon. Die ersten 10 Kilometer gab ich richtig Gas, fast schon als wäre ich auf einer Kurzdistanz unterwegs. Im Gegensatz zu meiner Radform, war ich mir um eine bombige Laufform bewusst. Deshalb ging auch dieses Risiko ein. Laut Auswertung ging ich die ersten 10 Kilometer in einer Pace von ca. 3:40 Min/km an, teils auch schneller. Als ich nachdem ich ein Gel geschluckt habe etwas Seitenstechen bekam, hörte ich dummerweise auf weitere Gels zu nehmen und lebte nur noch von Cola um meinen energiedurst zu stillen. Damit bekam ich das Seitenstechen zwar in den Griff, steuerte aber gerade auf einen Hungerast zu. Genau nach Halbmarathon war mir von jetzt auf gleich schummrig und für kurze Momente schwarz vor Augen. Die Füße klebten plötzlich regelrecht am Boden, die Laufschuhe fühlten sich an wie Betonklumpen und ich sah fast schon keine andere Möglichkeit mehr als aufzugeben. Doch aus den meisten Krisen gibt es auch einen Ausweg. Allerdings musste ich in Kauf nehmen und einige Meter zu gehen. Dabei hab ich mich ausreichend wieder mit Gels verpflegt. Die nächsten Kilometer konnte ich in mäßigem Tempo traben, bis dann endlich wieder das gute Laufgefühl zurückkam. Die letzten 10 Kilometer rannte mit alter Leichtigkeit wieder knapp über 4 min/km. Auf der Zielgeraden musste ich sogar noch einen Sprint für mich entscheiden. Mit der Marathonzeit von 2:56 Stunden kann ich auf Grund der Krise in der Mitte durchaus zu frieden sein, auch wenn da viel mehr drin war. Auch mit der Gesamtzeit von 8:35 Stunden bin ich nicht unzufrieden, dass es jedoch nur zum 13. Platz gereicht hat, deprimiert mich dann doch wieder etwas.

Nach dem ich das Rennen ausgiebig mit meinem Trainer Wolfram Bott analysiert habe, bin ich zum Schluss gekommen, dass ich im Schwimmen und Laufen voll im Soll bin. Hier konnte ich mich wirklich stark verbessern. Nur im Radfahren bin ich noch nicht ganz auf dem Level angekommen wie die letzten Jahre. Wir sind auch zu dem Schluss gekommen, dass sich mein Körper noch nicht ganz an das neue Trainingskonzept mit wesentlich höheren Schwimm- und Laufumfängen angepasst, bzw. dass das Radfahren dadurch ein wenig gelitten hat. In die beiden andern Disziplinen mehr zu investieren war allerdings äußerst notwendig, da dies im Wesentlichen die entscheidenden Disziplinen eines Ironmans sind. Um einen Ironman gewinnen zu können, muss ich im Wasser näher an der Spitze sein und im Laufen eine Macht. Wenn dann im Radfahren, wieder alles stimmt, habe ich eine ganz andere Ausgangslage als bisher. Dass ich hier auch wieder zu meiner alten Stärke finde, ist nur eine Frage der Zeit. Ich bin mir sicher, dass ich diesen Sommer zur alten, wenn nicht noch zur besseren Form komme.

Auch wenn sich jetzt noch ein Start auf Hawaii realisieren ließe, bin ich momentan der Meinung meine Qualifikation für 2013 ad acta zu legen und mich voll auf einen Herbst-Ironman und die Qualifikation 2014 zu legen. Ich möchte meinem Körper nicht unbedingt noch mal fünf Ironmen zumuten, zumal ich meine Ziele einen Ironman-Sieg und die Top-10 in Kona mit weniger Rennen in den Knochen wesentlich besser realisieren kann. Dazu muss man einfach frisch in den Beinen und ebenso frisch im Kopf sein.
Noch hab ich mich nicht festgelegt zu welchem Herbst-Ironman ich reisen werde. Fest steht jedoch, dass ich den Sommer über konsequent an mir arbeiten und mich mit einigen Vorbereitungsrennen über die Kurz- und Halbdistanz im Rennrhythmus halten werde. Ich brenne schon wieder drauf ins Training einzusteigen und am Start des nächstens Rennens zu stehen.

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