Ironman Arizona – Vorbereitung für das letzte Rennen des Jahres in Tucson
Am kommenden Sonntag ist es so weit, dann startet für mich das Saisonfinale beim Ironman Arizona in Tempe bei Phoenix. Vor gut zwei Wochen bin ich hier in Tucson etwa 2 Stunden südlich von Phoenix zur Vorbereitung mit einer kleinen deutschen Kolonie als Trainings-Squad eingetroffen. Mit dabei sind Niclas Bock, Horst Reichel, Marc Dülsen und Nils Frommhold, der letztes Jahr den IM Arizona für sich entscheiden konnte, seinen Titel aber nicht verteidigen will, da er diesmal zwei Wochen später in Cozumel an den Start geht.
Beste Trainingsbedingungen und beste Laune dank lustiger Trainingskumpanen
Wir haben hier im Norden Tucsons zwei schön gelegene Apartments direkt nebeneinander angemietet. Von dort aus werden die meisten Trainingseinheiten gestartet. Wir trainieren nicht ständig gemeinsam, da ja jeder seine individuellen Trainingspläne seines Coachs mit im Gepäck hat. Trotzdem schaffen wir es, das ein oder andere mal gemeinsam was auf die Beine zu stellen. Grade im Schwimmen ist das auch die Regel, wofür es hier in Tucson auf Grund einer besonders hohen Dichte an Aquatic-Centern beste Bedingungen hat. Nicht nur die täglichen 30 Grad inklusive wolkenloser blauer Himmel sorgen für gute Laune beim Training, sondern auch daneben kommt der Spaß, auf Grund der zwar verschiedenen aber im großen und ganzen unkomplizierten Charaktere und einer gehörigen Portion Sarkasmus innerhalb der Gruppe, nicht zu kurz.
Schmalspurtraining im goldenen Oktober
Wie viele von euch ja vielleicht noch wissen, musste ich vor knapp 2 Monaten den Ironman Lake Tahoe in Kalifornien krankheitsbedingt leider aufgeben. Danach stand mein Gesundheitszustand wochenlang auf wackeligen Beinen. Immer wieder suchten mich verschiedene Varianten von Erkältungskrankheiten heim. Training war da zwar möglich, aber nur in beschränktem Maße und eher auf Sparflamme. Das ich in Arizona starten will, stand für mich trotzdem außer Frage, da ich dieses schon seit längerem in meiner Planung vorsah. Außerdem fühlten sich meine Beine selbst bei dem Schmalspurtraining immer noch sehr gut an, dass ich also keine Bedenken hatte nochmals meine Koffer zu packen. Als ich dann dachte, dass meine Gesundheitszustand wieder stabil sei und ich das schöne Oktoberwetter zu Hause noch mal für einige intensivere Radeinheiten nutzen wollte suchte mich noch eine letzte Seuche heim. Fieber, der schlimmste Feind des Sportlers fesselte mich mit über 39 Grad für fast 4 Tage ans Bett. Diagnose: Infektion der Harnwege. Folge: 7 Tage Antibiotika Therapie und 0,0 Training. In dieser Zeit war mir dann ehrlich gesagt nicht mehr nach Ironman Arizona zumute. Zum Glück schlug die Therapie schnell an, auch das Antibiotika hab ich gut vertragen, so dass ich mich nach einer weiteren Woche aufpäppeln den Umständen entsprechend gut und reisefähig fühlte.
Kurve gekriegt
Dann ging’s auch schon in den Flieger nach Phoenix. Nils und Niclas warteten auch schon geduldig am Flughafen mit einem riesigen Mini-Van auf mich und meine Koffer. Die Stimmung war sofort gut, was mich ein wenig von den vorangegangen Seuchenwochen ablenkte. Coach Wolfram Bott hat mir vorher schon einen speziellen 3-Wochenplan ausgearbeitet um das Maximum aus den mir aktuell vorhandenen Möglichkeiten heraus zu holen. In der ersten Woche führte er mich so schonend wie möglich aber leicht progressiv an altgewohnte Belastungen heran. Die zweite Woche, welche ich grade hinter mir habe, bestand aus einem massiven kraftbetonten Block mit hohem Rad-und Laufumfang um noch mal entscheidende Akzente zu setzen. Die dritte Woche, in der ich mich also grade befinde, sieht wie eine gewohnte Taperingwoche aus. Ich kann nur sagen, das Training lief tadellos. Bin weder müde, noch zwickt was, habe lockere Beine. Also würde ich sagen, dass ich die Kurve noch mal gekriegt hab und es von mir aus losgehen kann.
Keine Prognose für’s Rennen
Trotz gutem Gefühl wage ich keine Prognose für’s Rennen. Dazu waren die Wochen zuvor einfach zu instabil. Ich weiß nur, dass ich gut gelaunt mit freiem Kopf und lockeren Beinen am Start stehen werde. Und was ich auch mit Sicherheit sagen kann ist, dass ich voll Bock auf dieses Rennen hab, und ich werde alles herausholen was ich an diesem Tag aufzubieten hab.
Viele Grüße aus der Wüste Arizonas,
Euer Christian