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Packen für Kona – Ironman Mont-Tremblant 4. Platz

Sep 8, 2014   //   by chris   //   Blog  //  No Comments

In wenigen Tagen sag ich dem Sommer, der keiner war, tschüss und breche auf nach Florida, um mich in wohliger Wärme, die vor Ort dann wohl eher als brutale Hitze bezeichnet werden muss, auf die Ironman Weltmeisterschaft in Kona, Hawaii am 11. Oktober 2014 vorzubereiten.

Ein kleiner Rückblick: Am 17. August erkämpfte ich mir beim Ironman Mont-Tremblant in Kanada, mit dem 4. Platz die fehlenden Punkte für ein sicheres Hawaii-Ticket. Von vorn herein wusste ich, ein Top 5 Platz muss es sein. Das Rennen war stark besetzt, da viele Top-Leute, u.a. Andy Raelert, die Hawaii-Quali noch nicht in der Tasche hatten. Da in Mont-Tremblant die Nord-Amerika-Meisterschaft ausgetragen, und es doppelte Punkte zu holen gab, pilgerten alle noch nicht Qualifizierten Profis in den kleinen Skiort nach Quebec. Anfangs lief das Rennen noch gegen mich. Nach dem Schwimmen machte eine 7-köpfige Spitzengruppe auf der windanfälligen Strecke mächtig Dampf und schien unaufhaltsam davon zu rollen. Als Einzelkämpfer auf dem Rad, mit einem doch enormen Schwimmrückstand, sah ich meine Chancen auf die Top 5 immer geringer werden.  Daraufhin stellte ich meine Taktik um. Nicht mehr auf  Teufel komm raus das maximale Treten um den Radrückstand letztendlich in Grenzen zu halten, war das Ziel, sondern so effizient und energiesparend wie nur möglich die 180 Kilometer zu beenden. Ich war mir relativ sicher, dass sich da vorne einige übernehmen und gegen Ende des Radfahrens wohl zurückfallen würden. Meiner perfekten Laufform war ich mir sicher, also setzte ich alles auf den Marathon, der mit einigen Höhenmetern nicht zu leichtesten gehörte. Meine Erwartungen erfüllten sich zum Teil. Die Spitzengruppe brach nach 140 km auseinander. So kam ich einigen Kontrahenten schon bis zum Ende der Radstrecke wieder näher. Als Achter stieg ich dann vom Rad, legte meine Laufschuhe an und rannte los. Mein Coach Wolfram Bott, gab mir schon bald die ersten Rückstände durch. 3 Minuten auf den nächsten, der Übernächste is dann auch nur noch 2-3 Minuten weg. So ging es dann bis auch dem 4. Platz lag und dem auf Platz 3 laufenden Andy Raelert immer näher kam. Andy hatte an dem Tag große Schwierigkeiten bei seine Paradedisziplin und schwächelte vor allem im Mittelteil des Marathons. Ich glaube als er mich ca. 5 km vor dem Ziel herankommen sah, ich war keine 2 Minuten mehr hinter ihm, muss er wohl so erschrocken sein, dass sein Motor wieder in Gang kam und er, wohl die schnellsten letzten 5 km des Tages hinlegte. Ich selber konnte nicht noch mehr zulegen, so dass ich den 3. Platz ziehen lassen musste. Trotzdem schaffte ich es erstmals den schnellsten Marathon innerhalb eines Ironmans zu laufen, was am Ende auch nötig war  um mir die sicher Hawaii-Quali zu holen. Es freut mich, dass auch Andys 3. Platz reichte um in Kona dabei zu sein.

Nach 2 Jahren endlich wieder in Kona am Start zu sein, freut mich total. Das soll das beste Rennen des Jahres werden, wofür ich mich jetzt in Florida mit einem gezielten Trainingsblock in großer Hitze, vorbereiten werde. Die Trainingsgruppe hat ein ordentliches Niveau, Boris Stein und Nils Frommhold werden dabei sein. Später kommen noch die Raelert Brothers hinzu. Welch ein Privileg, dass auch unser Trainer Wolfram Bott vor Ort sein wird. Es wird sicher hart, aber ich freu mich trotzdem darauf ;)